Interdisziplinäre Einrichtung für Wahrnehmungsförderung

Allgemeine Infos zum Thema Demenz :



Mit dem Oberbegriff  "Demenz"  (Lateinisch > mens = Verstand und de = abnehmend)  werden verschiedene Krankheitsbilder bezeichnet, die hauptsächlich mit dem Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit einhergehen.



Zu den häufigsten Erscheinungsformen gehört die Alzheimer-Demenz.

Dieser Typ ist gekennzeichnet durch den langsam fortschreitenden Verfall von Nervenzellen und Nervenzellkontakten. Betroffene haben daher mehr und mehr Schwierigkeiten, neue Informationen aufzunehmen, diese geistig zu verarbeiten und dann adäquat zu reagieren. Im Verlaufe der Erkrankung führt dies dazu, dass die alltäglichen Aufgaben immer weniger bewältigt werden können. Die Patienten sind im Verlauf  immer mehr auf Hilfe und Unterstützung aus ihrer Umgebung angewiesen.

Sie tritt in der Regel im späteren Lebensalter auf.



Eine eigentliche Ursache des Alzheimer-Leidens konnte wissenschaftlich bislang nicht gefunden werden.

Man geht davon aus, dass es nicht einen, sondern viele Auslöser für den Ausbruch der Erkrankung gibt. Umso besser sind jedoch inzwischen der Verlauf der Erkrankung und die Ursachen der Symptome erforscht - eine wichtige Basis für therapeutische Ansatzpunkte.

Im Anfangsstadium zeigt sich bei den Betroffenen meist ein erstes Defizit des Kurzzeitgedächtnisses. Auffällig bei Alzheimer-Pat. ist, dass in der ersten Phase Erinnerungen an die Jugend oft lange Zeit präsent bleiben.
Im weiteren Verlauf können Konzentrationsfähigkeit sowie zeitliche Orientierung nachlassen. Auch das Sprachvermögen beginnt sich zu reduzieren.
Nicht selten nehmen Betroffene am Anfang die Veränderungen an sich selbst sehr genau wahr, was mit Enttäuschung, Angst und Niedergeschlagenheit verbunden ist. Viele versuchen ihre Vergesslichkeit auch aus Scham zu überspielen.

Im fortgeschrittenen Stadium nehmen Vergesslichkeit sowie Probleme bei Konzentrationsfähigkeit und Denkleistung zu. Hinzu kommen oft Sprachstörungen, Desorientierung und Erkennungsstörungen. Auch die alltäglichen Aktivitäten wie Ankleiden und Haushaltsführung werden zunehmend schwieriger - die eigene Körperhygiene wird vernachlässigt.
Persönlichkeitsveränderungen können von Unruhezuständen, leicht reizbaren und aggressiven Verhalten bis zu Wahnvorstellungen in Erscheinung treten, wodurch Handlungen ausgelöst werden können, die nicht nachvollziehbar erscheinen.
Demgegenüber bleiben Kraft, Beweglichkeit sowie Gangsicherheit oft noch längere Zeit erhalten.

Im Endstadium verstummen die Patienten meist völlig und sind rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen.



Niemand kann im jeweiligen Fall vorhersagen, in welchem zeitlichen Rahmen die Krankheit verläuft. Statistisch liegt der Durchschnitt bei etwa 7-9 Jahren nach Diagnosestellung. Es gibt aber immer wieder Patienten, deren Symptomatik nur sehr langsam fortschreitet und die über 20 Jahre mit einer Alzheimer-Demenz leben. Letztendlich sterben die Erkrankten jedoch nicht an der Demenz, sondern an den Folgen ihres instabilen Zustandes.

Wichtig ist in jedem Fall, frühzeitig den Prozess der Verschlechterung durch therapeutische Maßnahmen aufzuhalten.

Andere Demenz-Formen können die sogenannte vaskuläre Demenz sein. Sie wird vor allem durch gefäßbedingte Vorerkrankungen verursacht. Oder die Lewy-Körperchen-Demenz.
Oft tritt eine Demenz-Erkrankung nicht allein auf, sondern wird durch eine Kombination von zwei Formen verursacht - dann spricht man von einer gemischten Demenz.

Viele Grunderkrankungen wie Morbus Parkinson, Stoffwechselerkrankungen, Hirntumore, Vergiftungserscheinungen oder Vitaminmangelzustände können ebenfalls demenzielle Symptome nach sich ziehen.



Aber nicht immer, wenn sich typische Symptome zeigen, muss auch eine Demenz vorliegen.

Ähnliche Störungen können auch bei Depression oder einem Burnout-Syndrom vorkommen. Mit dem Alter kommt auch ein Grad an Vergesslichkeit dazu, das ist im Lauf des Lebenszyklus ganz normal.

Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit höherem Alter stark an. Da unsere Gesellschaft immer älter wird, nimmt auch die Zahl der Demenz-Kranken immer stärker zu. Bei den über 80-Jährigen ist bereits jeder 10. an Demenz erkrankt.  (E.Steinhagen-Thiessen u. Borchelt 1996)



Um eine Alzheimer-Demenz zu diagnostizieren, ist in der Regel der Hausarzt erster Ansprechpartner.

Er kennt den Patienten meist schon länger und kann charakterliche Veränderungen erkennen. Mit einer Differenzialdiagnostik kommen auch verschiedene psychometrische Testverfahren zum Einsatz. Neben den Ergebnissen der Testverfahren sind vor allem die Angaben einer angehörigen Person für den Arzt die wichtigsten Informationsquellen zur Beurteilung der Gesamtsituation.

Danach kann gemeinsam mit dem Betroffenen, dem betreuenden Arzt und der Familie entschieden werden, wie es weitergeht und welche praktischen Maßnahmen ergriffen werden.



Zu unterscheiden sind zwei grundsätzliche Ansätze der Therapie, die sich im besten Fall gegenseitig ergänzen:

Zum einen gibt es psycho - und sozialtherapeutische Maßnahmen, zum anderen die medikamentöse Therapie. Hinzu kommen therapeutische Maßnahmen, um mögliche Begleiterkrankungen und deren Auswirkungen zu kontrollieren.

Neben den hier dargestellten Therapieformen gibt es noch viele andere Möglichkeiten.


Ergotherapie :


Erhaltung von Selbstständigkeit, Alltagsbewältigung und Lebensqualität


Integratives Hirnleistungstraining :


Ganzheitlicher Ansatz, der alle Sinne mit einbezieht


Bewegungstherapie :


Erhaltung der körperlichen und geistigen Konstitution


Musiktherapie :


Nutzung der positiv erlebten Musik zur Motivation und Steigerung der geistigen Fähigkeiten


Kunsttherapie :


Möglichkeit, sich auszudrücken, Empfindungen zu zeigen und sich zu beschäftigen



Weitere Hilfen :

Die Pflegeversicherung : Für Leistungen der Pflege kann jederzeit ein Antrag gestellt werden. Formulare sind bei den Krankenkassen oder online erhältlich.

Die Betreuungsverfügung : Eine Vorsorgevollmacht nach der der Vertreter sämtliche Rechtsangelegenheiten übernehmen kann.

Selbsthilfegruppen : z.B. die Deutsche Alzheimer Gesellschaft


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